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Gründungsprotokoll von 1892
     

Entstehung der Musik Kapelle von
              Nofels  1. September 1892


Nachfolgend eine Abschrift des Originaltextes aus der Chronik von 1892.

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"Schon mehr als über 10 Jahren waren wir Nofler nur im Besitz einer Tanzmusick, wir konnten daher bei Festlichkeiten und verschiedenen Ausrückungen nicht mitwirken. Jahrelang waren wir immer im Willens unsere Musick zu vergrößern und zu verschönern. Aber ganz unzweifelhaft fehlte es uns an dem Geld.
Bei obgenannter Tanzmusick waren betheiliget - Georg Algäuer, Christian Breuß, Valentin Pümpel, Martin Meier, Frösch und Heinrich Ruhm. Nun aber meldeten sich noch einige junge Burschen zu unserer Musick, und jeder versprach 5 fl. an baar zu spendieren. Auf dieses Ansuchen der jungen Burschen welche uns schienen zu diese Zweck eifrieg zu sein beruften wir an einem Abende in des Christian Breuß'ischen Hause eine Versammlung ein, wir brachten dann eine Zahl von 14. Mitgliedern zusammen. Da unser Vorhaben uns sehr köstlich vorkam, so entschlossen wir uns, vor allem, ein Ansuchen an die löbliche Gemeinde Vorstehung Altenstadt zu stellen, dieses Ansuchen lautet!

- Beinahe in allen Gemeinden unseres Landes besteht das Bestreben Gesang und Musick zu pflegen, um dem eintönigen Landleben einen gewissen Reiz zu verleihen, die in den gegenwärtig schlechten Zeiten gedrückten Gemüther empor zu heben und die in der Gemeinde jährlich sich ereignenden Festlichkeiten, durch Mitwirkung bei denselben zu heben und zu verschönern. In der Parzelle Nofels besteht schon zwar seit 10. Jahren eine Musick jedoch zählt dieselbe nur 5. Mann. Nun wäre Gelegenheit geboten diese Musick zu verschönern, da sich mehrere eifrige junge Leute zu derselben meldeten. Nun liegt darin ein großer Hacken, es fehlt nämlich wie bei den meisten Landmusicken, das nötige Geld. Vor allem benötigen wir 7 - 8 neue Instrumenten welche uns auch einen gar zu hohen betrag zu stehen kämen, welches allein und unseren Kräften nicht möglich ist, deshalb stellen wir an die löbliche Gemeinde Vorstehung die höfliche und dringende Bitte der Musick von Nofels durch Gewährung einer Unterstützung ihrem gewiß höflichen Bestreben die Hand zu bieten und zu ihrem Blühen und Gedeihen verhelfen zu wollen. Hat ja die löbliche Gemeinde Vorstehung vor Zeiten der Musick Kapelle von Altenstadt ein Gleiches gethan so wird doch jene der Schwestergemeinde Nofels nicht zurückgesetzt werden wollen. In sicherer Anhoffung auf Gewährung dieser gewiß gerechten Bitte zeichnet sich

Hochachtungsvoll
Georg Algäuer

 

Der löb. Gemeindeauschuß hat nun über unser schönes Ansuchen in der am 11. Juli 1892 abgehaltenen Ausschußsitzung unserer Musick Gesellschaft zur Anschaffung von Instrumenten 25 fl. bewilliget, was wir dann mit Freuden und besten Dank abgeholt haben. Da uns aber dieses Geld noch lange nicht hinreichend war, so waren wir gezwungen uns noch an die Bürger von Feldkirch zu wenden, da uns die Bürger von Nofels nicht die Beiträge leisteten wie wir im vorraus hofften. Wir fassten nun an einem schönen Sonntage den Mutt, und gingen nach Feldkirch. Betheiliget waren Georg Algäuer, Christian Breuß und Valentin Pümpel, nun aller Anfang ist schwer, aber wir kehrten am Abend mit Freuden und mit einem Geldbetrag von beinah über 20 fl. zurück. Da uns solches nicht sogar abgeschreckt hatte, so versuchten wir es am kommenden Sonntag wieder, auch an denselben Tage, brachten wir wieder nicht weniger zurück, und so machten wir immer vorwärtz, auch an den Werktagen wo sich auch Georg Köchle sehr eifrig herbei ließ, alsbald hatten wir dann den Geldbetrag, das wir die gewünschten Instrumenten beschaffen konnten. In dieser Zeit wurde auch der Fabrik's Bau des Herrn Hämmerle von Dornbirn dahin in Angriff genommen, weshalb wir auf den Herrn W. Hämmerle, als Nachbar von Nofels mit einem schönen Gesuch für unsere Musick begrüßten, ohne langes Ansonsten erhielten wir auf obgenanntes Gesuch von Ihm 25 fl. was wir mit größten Freuden und Dank abgeholt haben, sofort wir Ihm auch ein schriftliches Dankschreiben zusendeten. Das erste mahl rückten wir aus, den 31. Dezember 1892. Abends 8. Uhr zu dem Hochwürdigen Herr Pfarrer wo wir Ihm 4 Stücke bei brachten."

 

Nofels  31.12.1892
Georg Algäuer

 

 

Als Gründungstermin einigten sich unsere Vorfahren auf den 1. September 1892, den Tag der Genehmigung bzw. Unterstützung seitens der Gemeinde Altenstadt. Das selbe Datum scheint auch in den ersten Statuten von 1893 wieder auf.
 

* fl ... Gulden (Florin)
Zur damaligen Zeit  wurde mit der Umstellung von Gulden/Kreutzer auf Kronen/Heller begonnen.
Für einen Gulden bekam man zur Jahrhundertwende ca. 10 "Wurst+Brot". 25 fl  wären heute also grob geschätzt 500 Euro, vielleicht auch etwas mehr.

 

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