Gründungsprotokoll von 1892 |
Entstehung
der Musik Kapelle von
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"Schon
mehr als über 10 Jahren waren wir Nofler nur im Besitz einer Tanzmusick,
wir konnten daher bei Festlichkeiten und verschiedenen Ausrückungen nicht
mitwirken. Jahrelang waren wir immer im Willens unsere Musick zu vergrößern
und zu verschönern. Aber ganz unzweifelhaft fehlte es uns an dem Geld.
- Beinahe in allen Gemeinden unseres Landes besteht das Bestreben Gesang und Musick zu pflegen, um dem eintönigen Landleben einen gewissen Reiz zu verleihen, die in den gegenwärtig schlechten Zeiten gedrückten Gemüther empor zu heben und die in der Gemeinde jährlich sich ereignenden Festlichkeiten, durch Mitwirkung bei denselben zu heben und zu verschönern. In der Parzelle Nofels besteht schon zwar seit 10. Jahren eine Musick jedoch zählt dieselbe nur 5. Mann. Nun wäre Gelegenheit geboten diese Musick zu verschönern, da sich mehrere eifrige junge Leute zu derselben meldeten. Nun liegt darin ein großer Hacken, es fehlt nämlich wie bei den meisten Landmusicken, das nötige Geld. Vor allem benötigen wir 7 - 8 neue Instrumenten welche uns auch einen gar zu hohen betrag zu stehen kämen, welches allein und unseren Kräften nicht möglich ist, deshalb stellen wir an die löbliche Gemeinde Vorstehung die höfliche und dringende Bitte der Musick von Nofels durch Gewährung einer Unterstützung ihrem gewiß höflichen Bestreben die Hand zu bieten und zu ihrem Blühen und Gedeihen verhelfen zu wollen. Hat ja die löbliche Gemeinde Vorstehung vor Zeiten der Musick Kapelle von Altenstadt ein Gleiches gethan so wird doch jene der Schwestergemeinde Nofels nicht zurückgesetzt werden wollen. In sicherer Anhoffung auf Gewährung dieser gewiß gerechten Bitte zeichnet sich
Der löb. Gemeindeauschuß hat nun über unser schönes Ansuchen in der am 11. Juli 1892 abgehaltenen Ausschußsitzung unserer Musick Gesellschaft zur Anschaffung von Instrumenten 25 fl. bewilliget, was wir dann mit Freuden und besten Dank abgeholt haben. Da uns aber dieses Geld noch lange nicht hinreichend war, so waren wir gezwungen uns noch an die Bürger von Feldkirch zu wenden, da uns die Bürger von Nofels nicht die Beiträge leisteten wie wir im vorraus hofften. Wir fassten nun an einem schönen Sonntage den Mutt, und gingen nach Feldkirch. Betheiliget waren Georg Algäuer, Christian Breuß und Valentin Pümpel, nun aller Anfang ist schwer, aber wir kehrten am Abend mit Freuden und mit einem Geldbetrag von beinah über 20 fl. zurück. Da uns solches nicht sogar abgeschreckt hatte, so versuchten wir es am kommenden Sonntag wieder, auch an denselben Tage, brachten wir wieder nicht weniger zurück, und so machten wir immer vorwärtz, auch an den Werktagen wo sich auch Georg Köchle sehr eifrig herbei ließ, alsbald hatten wir dann den Geldbetrag, das wir die gewünschten Instrumenten beschaffen konnten. In dieser Zeit wurde auch der Fabrik's Bau des Herrn Hämmerle von Dornbirn dahin in Angriff genommen, weshalb wir auf den Herrn W. Hämmerle, als Nachbar von Nofels mit einem schönen Gesuch für unsere Musick begrüßten, ohne langes Ansonsten erhielten wir auf obgenanntes Gesuch von Ihm 25 fl. was wir mit größten Freuden und Dank abgeholt haben, sofort wir Ihm auch ein schriftliches Dankschreiben zusendeten. Das erste mahl rückten wir aus, den 31. Dezember 1892. Abends 8. Uhr zu dem Hochwürdigen Herr Pfarrer wo wir Ihm 4 Stücke bei brachten."
Als Gründungstermin einigten sich unsere Vorfahren auf
den 1. September 1892, den Tag der Genehmigung bzw. Unterstützung
seitens der Gemeinde Altenstadt. Das selbe Datum scheint auch in den
ersten Statuten von 1893 wieder auf. *
fl ... Gulden (Florin)
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